Geleemann, die Zukunft zwischen meinen Fingern
von Amir Gudarzi
von Amir Gudarzi
WERK X-PETERSPLATZ, WIEN
Premiere September 2020
Mit
Philipp Auer
Johnny Mhanna
Clara Schulze-Wegener
Simonida Selimović
Bühne und Kostüm
Larissa Kramarek
Musik
Pouyan Kheradmand
Choreographie
Olivia Hild
Dramaturgie
Christina Kramer
Regieassistenz
Stella Jarisch
Fotos
Alexander Gotter
Eine Gefängniszelle in Wien. Ein Mann in Untersuchungshaft. Die Zeitungen berichten über den Inhaftierten als Einbrecher und Vergewaltiger. „Geleemann“ ist der Name, den die Medien ihm gegeben haben. Er ist iranischer Asylwerber und sieht sich selbst nicht als Verbrecher, sondern als Poet.
Seine Geschichte erzählt von der Sehnsucht nach Nähe und dem dringlichen Bedürfnis, gehört und verstanden zu werden. Täter und Opfer zugleich entgleitet er immer wieder aufs Neue einem Urteil und setzt das Publikum einer unheimlichen Ambivalenz aus. Dabei fordert er ein, der Geschichte und dem gesellschaftlichen Verdrängen ins Gesicht zu schauen.
Amir Gudarzis gleichsam politisch wie poetischer Text erzählt von Gewalt, Ignoranz und systematischem Ausblenden und Wegschieben. In Zusammenarbeit mit der Regisseurin Maria Sendlhofer entsteht ein Abend, der sich einfacher Bewertungen entzieht und den Zusehenden den Umgang mit Widersprüchen abverlangt.